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Darstellung des Herrn

Darstellung des Herrn, Mariä Lichtmess

Das 40 Tage nach dem Hochfest der Geburt des Herrn am 2. Februar zu begehende Fest trägt zwei Bezeichnungen. Zum einen die seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts „offizielle“, auf die Übergabe des neugeborenen Jesus-Knaben im Tempel bezogene „Darstellung des Herrn“ und zum anderen die ältere „volkstümliche“, die als „Mariä Lichtmess“ auf die mit Segnung der Kerzen und Lichterprozession verbundene Reinigung Marias nach der Geburt ihres Sohnes verweist.

Inhaltlich nimmt das Fest Bezug auf die Überlieferung des Evangelisten Lukas (Lk 2,22–39), der von den Geschehnissen nach der Geburt Jesu berichtet, die von alttestamentarischen Reinheitsvorschriften begründet waren. Nach dem biblischen Gesetz des Mose gilt die Frau nach der Geburt eines Knaben 40 Tage als unrein und muß nach Ablauf dieser Zeit zur Reinigung durch einen Priester im Tempel ein festgelegtes Opfer darbringen. Zudem wurde der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes angesehen und dem Priester im Tempel übergeben („dargestellt“), wo er durch ein Geldopfer auszulösen war. Darauf bezieht sich übrigens auch das vierte Geheimnis des Freudenreichen Rosenkranzes: „ …, den du o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast“.

Gemäß der Schrift bringen auch Maria und Josef ihren Erstgeborenen namens Jesus zur gebotenen Zeit „vor den Herrn“. Maria entrichtet das Opfer der Reinigung wie auch das der – von Lukas nicht explizit erwähnten – Auslösung ihres Erstgeborenen. Aus diesem Anlaß kommt es im Tempel zur Begegnung mit dem greisen Simeon und der Prophetin Hanna. Vom heiligen Geist erleuchtet preist Simeon Jesus, den menschgewordenen Sohn Gottes und Messias, als „das Heil“, das Gott „vor allen Völkern bereitet hat, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und [als] Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ Darum wird das Fest im Osten „Hypapante“ (Fest der Begegnung) genannt. Unter diesem Namen ist das Fest in Jersusalem erstmals im 5. Jahrhundert zusammen mit einer Lichterprozession bezeugt. Die Segnung der Kerzen entstand im 10. Jahrhundert im westfränkischen Reich.

G. M.