JAHRESRÜCKBLICK 2020
Das heurige Jahr stand ab Mitte März im Zeichen der Corona Pandemie. Für uns alle war es ein Jahr mit großen Einschränkungen und Herausforderungen. Viele kirchliche und pfarrliche Veranstaltungen konnten nicht oder nicht in gewohnter Form stattfinden.
Noch im Jänner waren unsere Sternsinger unterwegs, auch eine Erwachsenengruppe war mit dabei. Das Suppenessen, Café Augenblick, die Gruppierungen Legio Mariae, Club 50 und das Bibelgespräch konnten ebenfalls noch stattfinden. Ab Mitte März war alles anders.
Es war für alle Menschen eine schwierige und herausfordernde Zeit mit vielen Einschränkungen. Auch die großen kirchlichen Feste wie Ostern und Fronleichnam feierten viele Menschen nur im Fernsehen und Internet mit.
Pfarrer Christoph Kowalski war von Anfang an bestrebt, dass beste aus der Situation zu machen, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, Nähe trotz Distanz zu ermöglichen, ganz nach seinem Motto „Mit Gottes Hilfe können wir alles schaffen.“
Während des ersten Lockdowns segnete er täglich bei der Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz die Menschen sowie die ganze Stadt, und betete um Schutz vor dem Coronavirus. Da keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden durften wurden tägliche Livestreams via Internet übertragen.
Bereits ab dem ersten Lockdown formierte sich dazu in unserer Pfarre die Lobpreis Community Tulln mit den Sängerinnen Katya, Birgit, Julia und Sonja. Die vier jungen Musikerinnen gestalteten dabei die tägliche Gebetsviertelstunde musikalisch, die auch mit vielen Klicks „geliked“ wurde. Auch bei den Sonntagsmessen wirkt die Lobpreis Community seit März mit vielen guten Inputs begeistert mit.
Um das Allerheiligste trotz Prozessionsverbot in die Straßen der Stadt zu bringen, fuhr Pfarrer Christoph per Oldtimer zur Dreifaltigkeitssäule und sprach den Segen aus.
Die Kirche stand auch während der drei Lockdowns für alle Gläubigen offen. Großen Anklang fand dabei die Anbetungskapelle, wo die Menschen in Ruhe vor dem Allerheiligsten beten konnten.
Um die vorgegebenen Abstandsregeln einzuhalten wurde das Sakrament der Firmung heuer den insgesamt 16 Firmlingen in zwei Gottesdiensten von Dechant Gregor Slonka gespendet.
18 Kinder empfingen zum ersten Mal die Heilige Kommunion, ebenfalls im Rahmen von zwei Heiligen Messen.
Leider konnten auch die Hochämter mit unserem Chor St. Stephan nicht gefeiert werden.
Neun Aufführungen des Chors, darunter die Rheinthaler Matthäuspassion, anspruchsvolle Messen zu den Hochfesten sowie die Premiere der Missa Romantica von Nicolai Dostal wurden monatelang einstudiert und mussten dann kurzfristig abgesagt werden.
Auch die beliebten pfarrlichen Veranstaltungen wie das Pfarrfest, der Flohmarkt sowie der Oster- und Weihnachtsbastelmarkt fielen der Pandemie zum Opfer.
Trotz dieser außergewöhnlichen Situation ging von unserer Pfarre während des ganzen Jahres ein lebendiges, positives Signal des Miteinanders aus. Besonders während der erlaubten öffentlichen Gottesdienste war die gelebte Gemeinschaft trotz vorgeschriebener Corona Maßnahmen spürbar.
Unter besonderen Auflagen konnte im September auch die Wallfahrt nach Frauenhofen stattfinden und brachte ein kleines Stück Gemeinschaft und Normalität. Die traditionelle Mariazell-Wallfahrt konnte nicht stattfinden.
Im Sommer wurden die Räumlichkeiten in der Kirchengasse renoviert, die Kirche wurde gründlich gereinigt und die Dachrinnen gesäubert.
Lebens- und Sozialberaterin Sabine Doppler, die das Café Augenblick in der Pfarre initiierte, ist nun auch mit der Gesprächsgruppe „blick:punkt“ und der Musikgruppe „saiten:blick“ in den Räumlichkeiten der Pfarre zu finden.
Wir gratulierten unserem Kaplan und Provisor von Langenrohr Jai Prakash Kujur zu seinem 60.Geburtstag, konnten ihn aber nicht gebührend feiern.
Ein starkes Zeichen setzte Pfarrer Christoph, als er nach dem fürchterlichen Terror-Attentat in Wien die Vertreter der Glaubensgemeinschaften und der Stadtgemeinde zur Heiligen Messe einlud. Ein gemeinsames Gedenken der Terror-Opfer fand auch in der Tullner Moschee statt.
Mit Abstand, Maske und ohne Volksgesang konnten auch die Heiligen Messen während der Weihnachtsfeiertage musikalisch feierlich gestaltet werden.
Dabei unterstützte die Lobpreis Community, die Familie Gottfried Zawichowski sowie Musiker des Vokal Ensembles Tulln mit Wolfgang Zawichowski.
Gut besucht waren auch die drei der vorgesehenen vier Rorate Messen. Das gemütliche anschließende Frühstück musste leider entfallen.
In einem im sehr kleinen Kreis abgehaltenen Gottesdienst zum Jahresschluss dankte Pfarrer Christoph für den Zusammenhalt in der Pfarrgemeinde in diesem schwierigen Jahr, für jede Hilfe und jedes Gebet und wünschte ein segensreiches gesundes neue Jahr 2021.
In unserer Pfarre gab es 24 Taufen, 3 Trauungen und 41 Sterbefälle.
Erstellt von Helga Urbanitsch